Formzeug: 50-jähriges Bestehen im Zeichen des Wachstums

Mit einem feierlichen Empfang und großem Mitarbeiterfest hat die Wegberger Firma Formzeug ihr 50-jähriges Bestehen gefeiert. Mit 120 Mitarbeitern, darunter 12 Azubis, verarbeitet das kunststoffverarbeitende Unternehmen im Gewerbegebiet Wegberg-Berg rund 2000 Tonnen Granulat im Jahr. Hauptabnehmer ist mittlerweile die Automobilindustrie.

In den letzten Jahren kann Formzeug ein kontinuierliches Wachstum verzeichnen. Erst 2012 nahm das Unternehmen eine rund 1.000 Quadratmeter große Produktionshalle in Betrieb, um neue Aufträge abarbeiten zu können. Zuletzt erweiterte Formzeug auf dem Nachbargelände seine Logistikhalle um 1.500 Quadratmeter. „Wenn das Wachstum so weitergeht, werden die bisherigen Flächen nicht ausreichen“, mutmaßt Geschäftsführer Wolfgang Siebel. Keine schlechten Voraussetzungen also für ein goldenes Jubiläum, das jetzt  mit einem Mitarbeiterfest gebührend gefeiert wurde.

1970 wurde die erste eigene Fertigungshalle gebaut

Formzeug wurde 1965 aus dem Unternehmen Driescher heraus gegründet durch Heinz Driescher. Die ersten Gesellschafter waren Max Albrecht und Heinz-Friedrich Driescher, Johann Hubert Emmerich, Friedel Cremers, Fritz Hollmann und Karl-Heinz Siebel. Als Hersteller von elektrischen  Schaltgeräten hatte Driescher einen erhöhten Bedarf an Formen für die eigene Gießharzfertigung sowie an Kunststoffteilen. Formzeug startete mit der ersten Fertigung in einem ehemaligen Hühnerstall, um diesen Bedarf zu decken. Bereits 1970 baute das Unternehmen die erste Fertigungshalle am heutigen Standort. Die Vorteile von Kunststoffprodukten sollten allerdings dafür sorgen, dass neue Branchen erschlossen werden konnten. Neben der Firma Driescher entwickelte sich ein branchenunabhängiger Kundenstamm. Zu der Ausprägung von technischen und anspruchsvollen Teilen produzierte das Unternehmen auch Platten- und Kassettenständer, Autobatterien, Gartenbedarf, Kabelhalter, Filtergehäuse und Pumpeneisätze aus Teflon und vieles mehr. Anfang der 90er Jahre wurden bereits auf 20 Spritzmaschinen Kunststoffteile von einem Gramm bis 2.300 Gramm gefertigt. 1996 musste die erste größere Maschine mit 800 Tonnen für Computer- und Projektorgehäuse angeschafft werden.

Großteile bis 4.500 Gramm

1998 begann Formzeug mit dem Bau einer 1.200 Quadratmeter großen Spritzerei sowie dem Einsatz von 1000 bis 1600 Tonnen Maschinen für Großteile bis 4500gr insbesondere aus dem Sonnenbankbereich. Zwischen 2010 und 2012 wurden weitere Lagerhallen und eine Produktionshalle für Großmaschinen errichtet, mit einem 30-Tonnen-Kran, um die größer und schwerer werdenden Formen entsprechend bewegen zu können. In der gleichen Zeit wuchs der eigene Werkzeugbau, in dem die Formen selbst gebaut werden, im Bereich neuer, effektiverer Fräs-und Erodiermaschinen und dem dazugehörigen Personal entsprechend mit. Selbst die damalige Lehman-Krise hatte Formzeug nicht groß getroffen. Im Gegenteil: Die Wegberger hatten aus der Not eine Tugend gemacht und im weltweiten Konjunkturtief durch konkrete Angebote in der profitablen Automobilbranche Fuß fassen können.

Wichtiger Partner der Automobilindustrie

Formzeug ist heute neben den verschiedenen technisch orientierten Branchen ein wichtiger Partner für die Automobilindustrie. Kunststoffteile wie Spoiler, Motorteile, Bedienelemente und Armaturen sowie Abdeckungen und Trägerelemente, die in vielen gängigen Automobilen, sowie Premiumfahrzeugen verbaut werden, stammen aus Wegberg.  Mittlerweile erwirtschaftet Formzeug mehr als 60 Prozent seines Umsatzes im Automotive-Bereich. Heute produziert der Betrieb in Hallen mit 7.000 Quadratmeter Nutzfläche auf 40 Spritzgussmaschinen Kunststoffartikel aus über  2.000 Spritzgießformen.

  bild formzeug klein

Sie sind eng mit der Firmengeschichte von Formzeug verbunden (v.l.n.r.): Geschäftsführer und Gesellschafter Wolfgang Siebel, die Gesellschafter Philipp Driescher und Max Albrecht Driescher, Johann Hubert Emmerich sowie Dr. Annette Emmerich mit Wegbergs Bürgermeister Michael Stock. Die weiteren Gesellschafter (nicht im Bild) sind Erika Hollmann, Caroline und Veronika Driescher.

Kontakt: Wolfgang Siebel, Geschäftsführung, Telefon 02434 / 99 23 0